Der Karlsruher Präventionstag ist eine Veranstaltung, die von einem Netzwerk unterschiedlichster Organisationen getragen wird. Die Zielgruppe sind Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen, Verwaltungsleute, Polizist*innen und Ehrenamtliche. Seit dem Jahr 2010 beschäftigt er sich jedes Jahr mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen, in deren Zentrum das Thema Prävention steht.
15. Karlsruher Präventionstag 2024
Mitbestimmung. Verantwortung. Demokratie. – Jugendliche für politische Teilhabe stärken
15.10.2024, 09:30h – 13:00 Uhr
Vormittagsprogramm im Tollhaus Karlsruhe
9:00 Uhr: Einlass
09:30 Uhr: Beginn und Begrüßung
- Jonas Nees, Fachbereichsleitung Jugendhilfe und Soziale Dienste, Stadt Karlsruhe
- Dominik Weiskopf, Leiter des Jugendamtes, Landkreis Karlsruhe
- Thomas Gack, Kriminalprävention, Polizeipräsidium Karlsruhe
Moderation: Markus Brock
09:45 Uhr: Einführung durch Werkraum Karlsruhe e.V.
10:15 Uhr: Impulsvorträge
- „Radikal.Verstehen! – Was macht Radikalisierung mit Jugendlichen und der Gesellschaft?“ Mathieu Coquelin, FEX – Fachstelle Extremismusdistanzierung, LAG Mobile Jugendarbeit BW
- “Alles eine Frage der Haltung: wie Kommunalverwaltung Jugendliche für Beteiligung gewinnen kann” Mirjam Brose / Karoline Gollmer, Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg
11:15 Uhr: Pause
11:45 Uhr: Talkrunde
- Mathieu Coquelin, FEX – Fachstelle Extremismusdistanzierung, LAG Mobile Jugendarbeit BW
- Miriam Brose, Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg
- Thomas Belser, Stadt Bruchsal/Haus der Begegnung, AGJF
- Christian Gotzmann, Fachbereichsleitung Jugendverbände und Partizipation, Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe
- Jugendliche Schauspielerinnen, Werkraum Karlsruhe
Moderation: Markus Brock
13:00 Uhr: Ende
Workshops in Präsenz
T1 Projekte: ACHTUNG?! (Kompetenzzentrum gegen Extremismus in BW – konex) und SICHER UNTERWEGS (Gewalt gegen Frauen)
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Vorstellung des Projektes ACHTUNG?!, ein Theaterstück zum Thema Radikalisierung. Entwickelt in Zusammenarbeit mit der Polizei, Landesweit für Schulen (ab Klassenstufe 9) kostenfrei buchbar im Zusammenhang mit einer Nachbereitung mit „Inside Out e.V.“ und einer Ausstellung „Weltethos“. Sowie Vorstellung von „SICHER UNTERWEGS“, ein Präventionsangebot zum Thema Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum für weiterführende Schulen und Berufsschulen.
Referent: Andreas Taller, Kriminalhauptkommissar
Referat Prävention Karlsruhe, Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle
T2 Demokratie und Mitbestimmung – Der Klassenrat als Präventionsmethode in der Grundschule
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Kinder lernen Demokratie am besten hautnah und dort, wo täglich für sie wichtige Entscheidungen anstehen.
Als Forum der Klasse soll der Klassenrat das demokratische Miteinander in der Schule fördern. In den Sitzungen beraten, diskutieren und entscheiden alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse über von ihnen selbst gewählte Themen, etwa über das Zusammenleben in der Klasse, über aktuelle Probleme und Konflikte, über die Gestaltung und Organisation des Lernens oder über gemeinsame Planungen und Aktivitäten.
Wie kann der Klassenrat funktionieren, was sind die Aufgaben der Lehrkräfte und wo gibt es hilfreiche Informationen und Unterstützung? Dazu haben wir Antworten für Sie zusammengetragen und werden einige Methoden gemeinsam ausprobieren.
Das Format Klassenrat kann in abgewandelter Form auch in anderen Kontexten angewandt werden (z.B. in Vereinen, offene Jugendarbeit, Schülerhort,…).
Referentinnen: Kathrin Himmelmann, Gudula Kiehle, Schulsozialarbeiterinnen
T3 Demokratie und Mitbestimmung – Der Klassenrat als Präventionsmethode in den Weiterführenden Schulen
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Kinder lernen Demokratie am besten hautnah und dort, wo täglich für sie wichtige Entscheidungen anstehen.
Als Forum der Klasse soll der Klassenrat das demokratische Miteinander in der Schule fördern. In den Sitzungen beraten, diskutieren und entscheiden alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse über von ihnen selbst gewählte Themen, etwa über das Zusammenleben in der Klasse, über aktuelle Probleme und Konflikte, über die Gestaltung und Organisation des Lernens oder über gemeinsame Planungen und Aktivitäten.
Wie kann der Klassenrat funktionieren, was sind die Aufgaben der Lehrkräfte und wo gibt es hilfreiche Informationen und Unterstützung? Dazu haben wir Antworten für Sie zusammengetragen und werden einige Methoden gemeinsam ausprobieren.
Das Format Klassenrat kann in abgewandelter Form auch in anderen Kontexten angewandt werden (z.B. in Vereinen, offene Jugendarbeit, Schülerhort,…).
Referent*innen: Alexandra Markowitsch, Schulsozialarbeiterin und Carmine Biscosi, Schulsozialarbeiter
T4 Klug gedacht, gut gemacht: Training für Zivilcourage im Alltag
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Wie kann man Zivilcourage zeigen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen? Im Workshop „Klug gedacht, gut gemacht!“ erproben wir Übungen, die Kinder und Jugendliche (Sek 1 und 2) stärken und für Zivilcourage sensibilisieren. Sie helfen, unklare oder gefährliche Situationen einzuschätzen und überlegt zu handeln.
Der Workshop vermittelt überraschende Strategien und (Körper-) Übungen für ein selbstsicheres Auftreten und eine starke eigene Haltung. Diese Elemente können zu einem Zivilcourage-Training für Schulklassen oder Arbeitsgemeinschaften zusammengesetzt werden.
Referentinnen: Anette Ahrens und Isabel Vietta, Präventionsbeauftragte, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung BW
T5 Einsamkeit und Ängste von Jugendlichen und wie diesen begegnet werden kann
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Ängste gehören zum Leben, sind individuell und können uns das Leben schwermachen. Der Workshop liefert einen Input zu Sichtweisen auf Ängste und Einsamkeit und deren Auswirkungen bei Jugendlichen. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden Ängste vertieft betrachtet und Möglichkeiten des Umgangs mit diesen beleuchtet. Die Veranstaltung gibt Impulse und Anregungen, um mit Jugendlichen über Ängste und deren Folgen in Kontakt zu kommen und dient dem gemeinsamen Austausch bezüglich Fragen, Herausforderungen und gelungener Praxisbeispiele.
Referent: Fabian Nestor, Diplompsychologe, Sachgebietsleitung der Psychologischen Beratungsstellen des Landkreises Karlsruhe
T6 BETZAVTA – Die Methode des Adam-Institutes
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
„Betzavta“ ist hebräisch und heißt „Miteinander“. Im Zentrum steht die Förderung der aktiven Anerkennung des gleichen Rechts auf Freiheit für alle Individuen, sowie alle kulturellen oder Herkunfts-Gruppen.
Durch gruppendynamische, oft spielerisch anmutende Aktivitäten und Diskussionen in Kleingruppen erhöhen die Moderator*innen das Bewusstsein der Teilnehmenden für die Rechte, die in Demokratien einerseits garantiert werden, und zugleich für die Herausforderungen, die auftauchen, wenn diese Rechte in Konflikt miteinander stehen. Machtbeziehungen in der Gruppe und in der Gesellschaft werden spür- und sichtbar. Die Betzavta-Methode ermutigt die Teilnehmenden, die dadurch entstehenden externen Konflikte in interne Dilemmata umzuwandeln. Sie unterstützt dabei alle Seiten, nach Wegen zu suchen, um jenseits polarisierender Alles-oder-Nichts-Ansätze Lösungen zu entwickeln, welche tatsächlich alle zufrieden stellen können.
Entwickelt wurde die Betzavta-Methode von israelischen und arabischen Pädaogog*innen am Adam-Institut für Demokratie und Frieden in Jerusalem für Menschen ab 6 Jahren.
Referentin: Nasrin Farkhari, Antidiskriminierungsstelle, Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe und Ana Bolaños, Pädagogin
T7 Let’s get to work – gute Rahmenbedingungen für Kinder- und Jugendbeteiligung schaffen
14:30 Uhr -16:00 Uhr
Präsenz
Über Beteiligung reden, schön und gut. Aber wie sieht es in der Praxis aus?
Gemeinsam erarbeiten die Teilnehmenden,
– wie Beteiligung in ihrem jeweiligen Arbeitsfeld zu verorten ist
– welche Möglichkeiten sich bieten, junge Menschen zielgerichtet anzusprechen und einzubeziehen
– Chancen und Hürden in der Kinder- und Jugendbeteiligung
Referentinnen: Mirjam Brose / Karoline Gollmer, Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg
Online-Workshops
O1 NARRATIV-CHECK – Was hinter radikalisierenden Botschaften steckt
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Online
Immer mehr Menschen nutzen „alternative Medien“ und soziale Netzwerke als Informationsquelle. Dort findet sich eine Vielzahl radikalisierender Inhalte, deren Reichweite durch Algorithmen verstärkt wird. Wir betrachten aktuelle Narrative, bündeln Wissen zu ihrem Kontext, ihren Funktionen und Kipppunkten ins Antidemokratische – in Handreichungen, themenspezifischen Workshops und Inputs.
1. Teil: Was ist Esoterik und wann kann es problematisch werden (Überschneidung zu Verschwörungserzählungen/ rechter Esoterik) 2. Teil: Rechtsesoterische völkische Siedler – Die Anastasia Bewegung |
„Narrativ-Check: Was hinter radikalisierenden Botschaften steckt“ ist ein Projekt des Zentrum Liberale Moderne und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.
Referentinnen: Christina Russmann, Zentrum Liberale Moderne und Mona Schwarz, Mobiles Beratungsteam gegen Rassismus und Rechtsextremismus Osthessen
O2 Faszination TikTok- Was macht die Plattform so spannend und welche Potenziale bietet sie?
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Online
TikTok, die Must-Have-App unter Jugendlichen, steht wegen Zensur gegen Diversität und extrem rechter Narrative allgegenwärtig in der Kritik. Doch was kaum außerhalb der TikTok-Bubble bekannt ist, sind die enormen Chancen für eine solidarische, demokratische Gesellschaft. Die Plattform ermöglicht neue Sichtbarkeit für unterrepräsentierte Gruppen, Vernetzung Gleichgesinnter, weltweite Solidaritätsbekundungen und fördert Verständnis und Empathie durch das Teilen vielfältiger Perspektiven und Erfahrungen. Wir wagen einen Sprung in die bunte Bilderwelt von TikTok, werfen einen Blick auf den Super-Algorithmus und beleuchten die Chancen anhand konkreter Beispiele.
Referentin: Julia Kehr-Ritz, Bildungsreferentin des ServiceBureau Jugendinformation, Projekt #future_fabric
O 3 Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben
ACHTUNG, beginnt erst um15:00 Uhr – 16:30 Uhr
online
Aktuell wächst jedes 5.-6. Kind in einer suchtbelasteten Familie auf. Oftmals leiden diese jungen Menschen im Stillen und werden daher auch die „vergessenen Kinder“ genannt. In diesem Online-Workshop lenken wir den Blick auf die Lebensrealität der Betroffenen. Wo liegen Belastungen & Herausforderungen? Welche Folgen und Auswirkungen hat die Erkrankung der Eltern für die Heranwachsenden? Welche Antworten findet unser aktuelles Hilfesystem und was kann heilsam und hilfreich wirken?
Referentin: Stefanie Matt (Dipl. Soz.arb./ Soz.päd. FH /staatl. anerkannte Erzieherin und zertifizierter NI-Coach (ganzheitliche Traumaintegration), Teilzeitkraft in der AGJ Suchtberatung Ettlingen.
O4 Jugendbeteiligung in Karlsruhe
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
online
Die Fachstelle für Jugendbeteiligung hat die Aufgabe, gemeinsam mit Jugendlichen kommunale Beteiligungsstrukturen zu etablieren und weiterzuentwickeln. Dabei arbeitet sie auch intensiv im Netzwerk mit Jugendarbeit, Politik und Verwaltung, um die Interessen der jungen Menschen nachhaltig in Entscheidungsprozesse miteinzubinden.
Um Jugendbeteiligung zu ermöglichen, wurden für Karlsruhe verschiedene Beteiligungsplattformen entwickelt, die miteinander wirken können, um möglichst vielen Jugendlichen Beteiligung anhand ihrer Interessen zu ermöglichen. Dabei können verschiedene Beteiligungsplattformen miteinander wirken, aber auch losgelöst voneinander Jugendlichen Beteiligung ermöglichen. Es soll die Möglichkeit gegeben werden, sich über das Karlsruher Beteiligungskonzept zu informieren und auszutauschen.
Referent: Nicolai Börckel, Fachstelle für Jugendbeteiligung, Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe
O5 Rechtsextreme Kommunikationsstrategien auf TikTok
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Online
Rechtsextreme nutzen TikTok um junge Menschen zu mobilisieren. Große Reichweiten, Sound und AR Filter-Trends und die algorithmusbasierte Verbreitung sind auch für Rechtsextreme attraktiv. Wie funktioniert rechtsextreme Content? Und welche Handlungsmöglichkeiten und Strategien bietet TikTok für eine digitale demokratische Zivilgesellschaft und die politische Bildung?
Referentin: Theresa Lehmann, Amadeu Antonio Stiftung
Welttag der seelischen Gesundheit
Programm zum Welttag der seelischen Gesundheit (PDF)
Die Themen vergangener Präventionstage finden Sie im ARCHIV
Der Karlsruher Präventionstag wird gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat, und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“