Programm 2019

10. Karlsruher Präventionstag 2019

Am 22. Oktober von 9 Uhr bis 16 Uhr in der Stadthalle Ettlingen, Friedrichstraße, 76275 Ettlingen

 

Medien. Demokratie. Kompetenz.

Info-Broschüre Karlsruher Präventionstag

Film anlässlich des 10. Karlsruher Präventionstages

 

Ablauf:

 

09:00        Beginn, Begrüßungsgespräch

(Moderation: Markus Brock)

 

09:30        Theater

(WERKRAUM Karlsruhe e.V.)

 

09:45        Referat 1: Die neue Macht der Desinformation. Meinungsbildung im digitalen Zeitalter.

(Prof Bernhard Pörksen, Universität Tübingen)

 

Wo liegen die Ursachen der erlebbaren Fraglichkeit des Wissens und einer spürbaren Wahrheits- und Vertrauenskrise? Wie entstehen Meinungen in einer vernetzten, hochgradig nervösen Welt? Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen, analysiert anschaulich und konkret die Erregungsmuster des digitalen Zeitalters und zeigt, wie sich unsere Idee von Wahrheit, die Dynamik von Enthüllungen, der Charakter von Debatten und die Vorstellung von Autorität und Macht unter den aktuellen Medienbedingungen verändern.

 

 

10:15       Referat 2: Rahmenbedingungen für ein souveränes, selbstbestimmtes und sozial-verantwortliches Leben mit Medien

(Kathrin Demmler, Direktorin des JFF – Institut für Medienpädagogik, München)

 

Grundlage der Theorie der Medienkompetenz ist die handlungsorientierte Pädagogik, deren Zielsetzung die Förderung kommunikativer Kompetenz ist: Handeln und Kommunizieren sind untrennbar miteinander verwoben – verbal oder nonverbal. Nur kommunikativ kompetente junge Menschen können ihre Lebensumstände und gesellschaftliche Strukturen beeinflussen. In einer Zeit, in der wir von der digitalen Gesellschaft sprechen, ist Medienkompetenz eine Basiskompetenz und Grundlage für die Teilhabe an und Mitgestaltung von gesellschaftlicher Realität.

 

10:45        Pause

 

11:00       Talkshow: Medien. Demokratie. Kompetenz.

(Moderation: Markus Brock)

 

12:15        Mittagspause

 

13:30        Workshop-Phase I

 

14:30        Workshop-Phase II

 

15:45        Abschluss / Theater

(Markus Brock / WERKRAUM Karlsruhe e.V.)

 

Workshops

Workshop 1 + 12: Hass im Netz

Clemens Beisel

Laut der JIM-Studie 2016 kennt jedes vierte Kind im Alter von 12 bis 13 Jahren Fälle von Hassrede in sozialen Medien (Hate Speech), bei denen Freunde betroffen waren.

Die Schülerinnen und Schüler erfahren anhand konkreter, echter Beispiele, welche Ausdrucksweisen als Hate Speech gelten, wo die Grenze zum Spaß verläuft und ab wann sie eindeutig überschritten ist. Für Erwachsene ist besonders dieser Teil oft erschreckend bis schockierend – allerdings geht es hier nicht um sensationsheischende Schreckensmeldungen: Alle gezeigten Beispiele sind echte Fälle.

 

Workshop 2 + 13: Soziale Kompetenzen durch gemeinsames Computerspiel?

Eike Westenfelder, AWO Karlsruhe

Kinder vereinsamen vor ihren Bildschirmen, entwickeln Sprachprobleme und Persönlichkeitsdefizite?

Ein positiver Blick auf das gemeinsame Computerspielen – von Motivation, Gemeinschaft und Selbstwirksamkeit. Ein Beispiel aus der sozialpädagogischen Praxis.

 

Workshop 3 + 14: Betzavta

Sabine Sommer, Diversity Works

Sabine Sommer arbeitet seit 1996 mit dem BETZAVTA-Konzept. Aufmerksam wurde sie auf das Konzept bei einem Besuch des ADAM-Institutes in Israel. Sie war von der Methode sofort sehr angetan, vor allem weil BETZAVTA ohne erhobenen Zeigefinger arbeitet. Erfahrungsorientiertes Lernen in Gruppen ist seitdem ihre Spezialität. Sabine Sommer bildet seit 1998 Führungskräfte, Schüler/innen, Lehrer/innen, Polizist/innen und Verwaltungsmitarbeiter/innen aus.

 

Workshop 4 + 15: Zwischen Repräsentation und Markierung – die Macht von Sprache und Bildsprache

Dr. Carmen Colinas, Neue Deutsche Medienmacher*innen, SWR

Jeder Text, jedes Bild und jede Filmsequenz ist Ergebnis eines Konstruktions- und Selektionsprozesses. Dieser Prozess geschieht vor dem Hintergrund spezifischer Wahrnehmungen und Prägungen und ist damit eine mehr oder weniger bewusste Wahl einer Perspektive.

Die Texte und Bilder, die gewählt werden, schaffen einen Interpretationsrahmen, mit dem die Welt jeweils spezifisch verstanden wird. Sie vermitteln Sekundärerfahrungen und je nachdem wie differenziert oder eben nicht differenziert Texte und Bilder markieren, betrifft dies in  hohem Maße auch die Wahrnehmung von Minderheiten.  Minderheiten werden oft aufgrund eines einzigen Merkmals markiert und nicht in ihren Mehrfachidentitäten gezeigt oder beschrieben. Somit wird auch kein repräsentatives Bild von Gesellschaft dargestellt oder beschrieben.

 

Workshop 5 + 16: Fakt oder Fake

Stefanie Steiner, Medienakademie Baden-Württemberg

Das Internet erscheint uns zunehmend belagert von Meinungsmachern und Manipulatoren: Halbwahrheiten und gezielte Falschmeldungen begegnen uns dort immer öfter. Der Vortrag zeigt auf, wie einfach es ist, Fake News in die Welt zu setzten, wie man sie erkennt und wie wir mit all den Hassbotschaften, Troll-Angriffen und Verschwörungstheorien umgehen können. Dazu gibt es Beispiele, Hinweise auf Motive und psychologische Hintergründe sowie praktische Tipps. Es werden Gegenstrategien vorgestellt, wie man sich gegen Fake News wehrt und aktiv gegensteuert.

 

Workshop 6 + 17: Fake News und wie wir damit umgehen können

Tobias Gäckle-Brauchler, LMZ Baden-Württemberg

Durch entsprechende Möglichkeiten können Nachrichten heute in rasender Geschwindigkeit eine enorme Anzahl von Personen erreichen. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle ob eine Nachricht auf ihre Echtheit überprüft worden ist oder nicht. Viel wichtiger ist häufig die Frage: Von wem habe ich die Nachricht bekommen und kann ich dieser Person vertrauen. Neben diesen Mechanismen werden im Workshop Möglichkeiten aufgezeigt, Fake News auf den Grund zu gehen und Methoden für pädagogische Kontexte vorgestellt.

 

Workshop 7 + 18: Da.Gegen.Rede und Meldestelle respect!

Demokratiezentrum Baden-Württemberg

Die Bewertung von Informationen in den Sozialen Medien ist nicht nur für Jugendliche oftmals nicht ganz einfach. Seit der Entstehung des Internets nutzen unterschiedliche radikale und extremistische Richtungen aktiv sämtliche digitalen Kanäle für ihre Propaganda. Für junge Erwachsene und Jugendliche ist es schwierig, die Gefahr durch Extremismus, Populismus und Aufrufe zu Gewalt und Hass aus allen Richtungen zu erkennen und diese dementsprechend zu reflektieren. Da.Gegen.Rede ist ein Angebot zur Sensibilisierung und Qualifizierung für haupt-, neben- und ehrenamtlich Tätige in der Jugendarbeit, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Jugendliche zur Stärkung im aktiven Umgang mit Hass im Netz.

Online-Hetze wird im Demokratiezentrum Baden-Württemberg von der Meldestelle respect! bearbeitet. Diese kümmert sich unabhängig vom zugrundeliegenden Hintergrund um strafrechtlich relevante Hetze im Internet.

 

Workshop 8 + 19: Was wirkt gegen Hate Speech?

Frank Buchheit, Landeskriminalamt Baden-Württemberg

Falsche, verstörende und menschenverachtende Kommentare sind im Netz verbreitet. Privat stellt sich bereits die Frage, wie man reagieren soll: ignorieren, reagieren oder melden, damit andere etwas unternehmen. In der pädagogischen und Präventionspraxis sind auch die eigene Positionierung, Jugendschutzüberlegungen sowie das Engagement für die wehrhafte Demokratie relevant.

Der Workshop präsentiert Forschungsergebnisse, welche Strategien gegen HateSpeech sich bewährt haben. Darauf aufbauend werden Hinweise gegeben, wie man sich wirksam gegen Hass im Netz einbringen kann.

 

Workshop 9 + 20: Rechtsextreme Propaganda im Netz

Julian Bollhöfner, jugendschutz.net

 

Workshop 10 + 21: „Hacker Attack“: Medienpädagogischer Escape Room für Berufsschulen

Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg

Der Workshop stellt das Konzept eines medienpädagogischen Projekttags vor, dessen Kernelement der Escape Room „Hacker Attack“ bildet. Eingebettet ist das Format in das Projekt „Läuft bei Dir!“, dessen Zielgruppe Jugendliche am Übergang zwischen Schule und Beruf bilden und werteorientierte Demokratie- und Medienbildung vermitteln soll.

 

Workshop 11 + 22: Von Bielefeld nach Bilderberg. Eine Fortbildung zum Umgang mit Verschwörungstheorien

Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg

Was sind Verschwörungstheorien? Welche Folgen können sie bei Menschen verursachen, die Opfer von Verschwörungstheorien sind? Die Fortbildung zeigt Beispiele für Verschwörungstheorien auf und beleuchtet dabei u.a. auch den strukturellen Antisemitismus, der den meisten Verschwörungstheorien inhärent ist. Zudem werden Möglichkeiten des Umgangs mit Verschwörungstheorien diskutiert.
In diesem Workshop wird die genannte Fortbildung des Team meX der LpB vorgestellt.

 

Weitere Kooperationspartner:

 

 

 

 

 

Bitte beachten Sie: Während der Veranstaltung werden vom Veranstalter Fotos und Filme zu Zwecken der Dokumentation und der Öffentlichkeitsarbeit gemacht