Der Karlsruher Präventionstag ist eine Veranstaltung, die von einem Netzwerk unterschiedlichster Organisationen getragen wird. Die Zielgruppe sind Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen, Verwaltungsleute, Polizist*innen und Ehrenamtliche. Seit dem Jahr 2010 beschäftigt er sich jedes Jahr mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen, in deren Zentrum das Thema Prävention steht.
14. Karlsruher Präventionstag 2023
Gewalt bei Kindern und Jugendlichen – Ursachen, Prävention und Intervention
23.10.2023, 10:00h – 13:00 Uhr
Vormittagsprogramm im Tollhaus Karlsruhe
9:30 Uhr: Einlass
10:00 Uhr: Beginn und Begrüßung
Dr. Martin Lenz, Bürgermeister Dezernat 3, Stadt Karlsruhe
Margit Freund, Dezernentin Dezernat Mensch & Gesellschaft, Landkreis Karlsruhe
Thomas Gack, Referent Kriminalprävention, Polizeipräsidium Karlsruhe
10:15 Uhr: Einführung durch Werkraum Karlsruhe e.V.
10:30 Uhr: Impulsvorträge
- „Gewalt bei Kindern und Jugendlichen“ Lothar Wegner, Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg
- “Gewaltphänomene im Sport – Aktuelle Entwicklungen im Kinder- und Jugendbereich” Dr. Thaya Vester, Kriminologin, Universität Tübingen
12:00 Uhr: Talkrunde
Moderation: Markus Brock
– Lothar Wegner, Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg
– Dr. Thaya Vester, Kriminologin, Universität Tübingen – Andreas Taller, Kriminalhauptkommissar – Achim Bauerndistel, Leitung JuHiS, Landratsamt Karlsruhe |
13:00 Uhr: Ende
Workshops in Präsenz
T1 Annahme und Akzeptanz – ein Weg zum (inneren) Frieden
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Wie können wir anhand von Techniken und Sichtweisen der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) mehr innere und äußere Gewaltlosigkeit erreichen? Wie kann Achtsamkeit, Annahme und die Verbundenheit mit unseren Werten dazu beitragen? Es werden Ideen und Ansätze von ACT vorgestellt und ansatzweise gemeinsam ausprobiert. Der Workshop kann für die eigene Lebensführung und die unserer Klienten dienlich sein.
Referentin: Melanie Anthoni (Landratsamt Karlsruhe), Suchtbeauftragte, Systemische ACT- Therapeutin
T2 Methoden im Umgang mit gewaltauffälligen Jugendlichen und jungen Heranwachsenden
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Charakterisierung eines gewaltauffälligen jungen Menschen
Grundlagen des Kontakt-und Beziehungsaufbaus bzgl. gewaltauffälliger junger Menschen
Die eigene Haltung im Umgang mit gewaltauffälligen jungen Menschen
Hilfreiche Modelle um das Verhalten dieser Zielgruppe besser zu verstehen
Referentin: Anja Pfettscher (Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e.V.) Abteilungsleitung Training/Beratung/Gewaltprävention
T3 Mobbing verstehen, erkennen und handeln
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Vorstellung eines Konzeptes für Schulen, in das relevante Ergebnisse der neuesten Mobbingforschung eingeflossen sind.Nach einer Einführung in das Thema‘ Mobbing und Cybermobbing werden klare Schritte der Prävention und Intervention vorgestellt, die sich an allen Schularten umsetzen lassen.
Referentinnen: Janine Lessle (ZSL, Regionalstelle Karlsruhe) Präventionsbauftragte, Tamdenmpartner: Isabel Vietta, Präventionsbeauftragte
T4 Jung, brutal, gutaussehend – Jugendkultur und Gewalt
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Thema des Workshops ist das Zusammenspiel von Musik/Jugendkultur und Gewalt. Inhaltlich wird es darum gehen, das Thema herzuleiten, durch Betrachtung einiger Jugendkulturen wie Skinheads (Hooligans, RUDE BOYS), Gangsta-Rap, Punk, Hardcore etc. Im weitern werden wir uns der Frage widmen, wie bei einem Vorfall in diesem Kontext professionell pädagogisch reagiert werden kann. Ein offene Diskussionsrunde schließt dann den Workshop ab.
Referent: Cord Dette (RDZ Albbündnis), Leiter Fachbereich Jugendarbeit der Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH, Referententätigkeit für die Themen Musik, Jugendkultur, Rassismus, Medien, Erziehung und ADHS, Systemischer Berater (SG)
T5 Geschlossene Unterbringung- ein Einblick in die Arbeit mit gewaltbereiten Jungen
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
In diesem Workshop bekommen Sie einen Einblick in die Arbeit unter freiheitsentziehenden Bedingungen. Jungen Menschen, die in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht sind, bringen vielfältige Problemfelder mit, die oftmals in gewaltbereiten bzw. delinquenten Verhalten münden. Im Workshop betrachten wir die pädagogischen Handlungsmöglichkeiten und deren Grenzen.
Referentin: Sabine Haid, Dipl. Sozialpädagogin BA, Bereichsleiterin der Sondereinrichtungen der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee
T6 Digitale-Gewalt und Hate Speech
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Präsenz
Im Workshop der Meldestelle „REspect! – gegen Hetze im Netz“ wird auf verschiedene Arten von Hate Speech in Online-Foren und in Chatgruppen eingegangen. Was ist noch harmloser Humor, wo verbergen sich bereits extremistische Botschaften und wo beginnt die Strafbarkeit? Gemeinsam mit den Teilnehmenden sollen Handlungsoptionen und Ansprechpartner:innen für den Notfall und für Verweisberatung zusammengetragen werden sowie eigene Erfahrungen exemplarisch besprochen werden.
Referent: Ahmed Gaafar (Jugendstiftung Baden-Württemberg) Leiter der Meldestelle REspect! gegen Hetze im Netz.
T7 Gewaltprävention der Polizei
14:30 Uhr -16:00 Uhr
Präsenz
Vorstellung der zwei Projekte:
„Herausforderung Gewalt“ u. „Respekt ist ein Bumerang“
Mit anschließender Diskussion
Referent: Andreas Taller, Kriminalhauptkommissar
Referat Prävention Karlsruhe, Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle
6. Klassen: „Herausforderung Gewalt“
Weiterführende Schulen: „Respekt ist ein Bumerang“
Digitale Workshops
O1 Gewalt in sozialen Medien – aufklären, sensibilisieren, schützen
14:30 Uhr – 17:00 Uhr
online
In diesem Workshop erhalten Sie einen Überblick über Trend-Apps und Entwicklungen im Netz und einen Einblick in die Arbeit von Clemens Beisel. Wie können Kinder, Jugendliche und Eltern gleichermaßen sensibilsierst werden und wie sieht der Jugendschutz in Sozialen Netzwerken aus? Sie lernen aktuelle Statistiken zur Handynutzung Jugendlicher kennen und erfahren, mit was Kinder und Jugendliche in sozialen Netzwerken konfrontiert sind.
Die Teilnehmer*innen sind zu Fragen und Diskussion eingeladen. Was fasziniert junge Menschen am Handy, an TikTok, Snapchat und wie beeinflusst das Gesehene das eigene Handeln? Wie verändern die schier grenzenlosen digitalen Inhalte Kindheit und Jugend? Wie kann es gelingen Kinder, Jugendliche und Eltern hilfestellend zu beraten?
Referent: Der gelernte Sozialpädagoge und Sozialmanager Clemens Beisel bietet seit 2013 Schulklassen-Workshops, Fortbildungen und Elternabende zum Spannungsfeld „Smartphones, Soziale Netzwerke und junge Menschen“ an. Allein im Schuljahr 2022/2023 wurde er für über 300 Veranstaltungen zu dem Thema gebucht.
O2 Medienkompetenz als Schlüssel – Die Bedeutung elterlicher Medienerziehung
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
online
In meinem Fachvortrag wird die zentrale Verbindung zwischen elterlicher Medienerziehung, Medienkompetenz und Gewaltprävention thematisiert. Die generelle Bedeutung von Eltern bei der Förderung der Medienkompetenz steht dabei im Fokus, ebenso wie die speziellen Herausforderungen bei Eltern mit geringer Medienkompetenz oder in schwierigen Lebenslagen. Wir betrachten die Rolle der pädagogischen Fachkräfte, Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern und Kinder und mögliche negative Folgen, wenn Medienerziehung vernachlässigt wird. Abschließend werden auch die Chancen der gemeinsamen Mediennutzung für Eltern, Kinder und Pädagogen beleuchtet.
Referent: Eike Westenfelder, Dipl. Sozialpädagoge, Medienpädagoge (M.A.). Leiter der Fachstelle Medienpädagogik bei der AWO Karlsruhe. Schwerpunkte sind Medienbildung und ein kreativer, handlungsorientierter Ansatz.
O 3 Der traumasensible Blick auf Kinder in suchtbelasteten Familien
14:30 Uhr – 16:00 Uhr
online
Circa jedes 5. Kind wächst in einer suchtbelasteten Familie auf.
Nicht immer, aber leider viel zu häufig, erfahren Kinder in diesen Familien auch Gewalt. Während des Workshops werfen wir einen Blick durch die „traumasensible Brille“ auf die Lebenswelten innerhalb dieser Familiensysteme.
Hier geben wir Ihnen auch sehr gerne einen Einblick in unsere Angebote für Kinder, Eltern und Familien. Ebenso wird Platz sein für all Ihre Fragen rund um das Thema „Kinder aus suchtbelasteten Familien“.
Referentin: Stefanie Matt (Dipl. Soz.arb./ Soz.päd. FH /staatl. anerkannte Erzieherin und zertifizierter NI-Coach (ganzheitliche Traumaintegration), Teilzeitkraft in der AGJ Suchtberatung Ettlingen.
Anmeldung unter https://redseat.de/praeventionstag-2023/
Die Themen vergangener Präventionstage finden Sie im ARCHIV
Der Karlsruher Präventionstag wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat, und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“